Schule in der Corona-Krise

Die derzeitige globale Epidemie des Coronavirus beherrscht nicht nur die Medien, sondern auch das öffentliche Leben. Sämtliche öffentlichen Einrichtungen sind aufgrund des Virus geschlossen. Die Bevölkerung wird angewiesen, soweit möglich zuhause zu bleiben und das Haus nur zur verlassen, falls dies absolut notwendig ist, etwa zum Einkaufen, zum Arzt oder mit dem Hund zu gehen.

Was passiert in der schule in der Corona-Krise

Auch sämtliche Schulen und Universitäten sind geschlossen. Die Schüler mag dies zwar freuen, doch für die Eltern und Lehrer ist es eine Problematik. Wie geht der Unterricht weiter, wenn diese Situation länger dauert?

Lernen von zuhause ist nichts Neues. Schon vor der Corona-Epidemie wurden viele Kinder von ihren Eltern zuhause unterrichtet. Dank der immer mehr voranschreitenden Digitalisierung können die Eltern heutzutage digitale Plattformen und Portale nutzen, über die sie das Lehrmaterial für ihre Kinder erhalten. Diese Portale und Plattformen werden jedoch jetzt, während der Corona-Krise, besonders wichtig, da sie nun von allen Schülern benutzt werden. Selbstverständlich haben noch nicht alle Schulen solche Mittel eingerichtet. Doch die Materialen können schließlich auch per E-Mail versendet werden.

Schon seit Längerem bietet Google die G-Suite-for-Education für Bildungseinrichtungen und deren Lehrende und Lernende an. Aufgrund der Epidemie hat Google nun jedoch eine weitere Plattform ins Leben gerufen, die sie „Schule von zu Hause“ genannt hat. Auf dieser Plattform können Lehrer die Schüler per Videokonferenz unterrichten. Im „virtuellen Klassenzimmer“ können Schüler, Eltern und Lehrer ebenfalls auf eine digitale Tafel zugreifen, miteinander arbeiten, sich austauschen und Fragen stellen und beantworten.

Doch auch die Medien haben ihre Angebote zum E-Learning ausgebaut. Mehrere Fernsehsender und Radiostationen bieten nun in ihrer Mediathek zahlreiche Videos, Podcasts, Lernspiele und weitere Lernmaterialien an. Auch auf YouTube werden Lernvideos veröffentlicht.

Schule in der Corona-Krise

All diese Plattformen, Portale, Videos und Podcasts, Lernspiele und anderen Lernmaterialien werden über das Internet übertragen und darin hochgeladen. Sie werden auf einem Server gespeichert, welcher – rein theoretisch – für die ganze Welt, oder zumindest für jeden mit einem Internetzugang, erreichbar und zugänglich ist. Mit Ausnahme der Plattformen und Portale sind dafür in der Regel nicht einmal ein Benutzerkonto und ein Passwort notwendig.

Allerdings taucht dabei eine Problematik auf: die Sprachbarriere. Damit jemand aus einem anderen Land die Videos ansehen, die Podcasts anhören, die Lernspiele spielen oder das Lernmaterial nutzen kann, müssten diese zunächst für die Personen, die eine andere Sprache sprechen, zugänglich gemacht werden. Im Fall von Videos ist dies noch recht einfach zu erreichen, da man sie lediglich untertiteln braucht. Wenn sie jedoch synchronisiert werden sollen, wird die Sache schon etwas komplizierter. Eine andere, und eventuell einfachere Herangehensweise wäre, das Lernvideo in der Zielsprache neu zu verfassen. Dies wäre mit Sicherheit auch für Podcasts die zu empfehlende Methode. Doch auch dafür müsste zunächst der Text und Inhalt des Videos oder Podcasts übersetzt werden. Ganz ähnlich würde dies für Videospiele funktionieren, wobei in diesem Fall jedoch die Schwierigkeit hinzukommt, dass man diese auch programmieren können muss. Bei geschriebenem Lernmaterial ist eine Übersetzung dagegen selbstverständlich relativ einfach – die Herausforderung dabei wird jedoch am großen Umfang von Materialen liegen.

Aufgrund dieser voranschreitenden Digitalisierung und dem stetig wachsenden Austausch von Materialien in der ganzen Welt ist es durchaus möglich, dass sich eine steigende Tendenz für den Bedarf nach Übersetzungen all dieser verschiedenen Materialen entwickelt. Da die Corona-Epidemie die Schüler und Lehrer nun dazu zwingt, über das Internet zu kommunizieren und zu lernen, und sich mit diesem zu befassen, wird diese Tendenz nun mit Sicherheit noch rasanter zunehmen und der Bedarf noch schneller steigen. Gute Aussichten also für Übersetzer, denn ein automatisches Übersetzungsprogramm aus dem Internet kann nun mal kein Video, keinen Podcast und kein Videospiel übersetzen – zumindest nicht ohne die Einwirkung eines Menschen, und gewiss nicht so hochwertig und effizient wie ein menschlicher Übersetzer.

Veröffentlicht in Lost in Translation DE.

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